Infusionstherapien

Eine Infusion ist eine sogenannte parenterale Verabreichungsform (unter Umgehung des Darmes). Mit einer Infusion werden Wirkstoffe, also letztlich Arzneimittel, u.a. als Arzneimittel zugelassene Vitamine in den Blutkreislauf gebracht.

Das hat einige Vorteile:

Bei zahlreichen Arzneimitteln ist die Aufnahme von Arzneimitteln durch Resorption aus dem Magen-Darm-Kanal unzuverlässig und stark schwankend. Selbst wenn man ganz besondere Zubereitungsarten verwendet. Das ist auch oft vom Patienten selbst abhängig. So gibt es Menschen, bei denen aufgrund eines Enzym-Mangels die Resorption von B-Vitaminen nach oraler Gabe fast unmöglich oder wenigstens stark behindert ist. Auch können bestimmte Arzneimittel bei dem Weg durch den Körper manchmal, vor allem in der Leber, schon so start verstoffwechselt werden, dass sie nicht mehr in der gewünschten Konzentration am Zielort ankommen. Zudem werden oft am Zielort schnell aus therapeutischen Gründen rasch hohe Konzentrationen gewünscht, die bei oraler Gabe nicht erreicht werden können. Auch Nebenwirkungen, speziell bei oraler Gabe, nicht einmal durch magensaftresistente Tabletten oder verzögerte Freigabe beherrschbar, können oftmals durch Injektionen, noch besser Infusionen vermieden werden.

Schließlich kann sogar die Patienten-Compliance eine große Rolle spielen. Wie genau beachtet der Patient die Hinweise zur korrekten Einnahme? Ist er vergesslich oder durch sein Leiden oder seine Umgebung abgelenkt? Gefährdet er dadurch den Behandlungserfolg? Der alte Spruch erfahrener Praktiker ist dann oft die Lösung: „Was drin ist, ist drin.“

Also wäge ich in jedem Einzelfall ab, ob für diesen Patienten, sein Krankheitsbild, seine Befindlichkeit die Injektions- oder Infusionstherapie in Frage kommt und berate mich mit ihm.

Natürlich gibt es auch Anwendungsbereiche oder Arzneistoffe, wie bei der Vitamin C-Hochdosis-Therapie, wo wir gar keine andere Wahl haben. Das liegt am Arzneimittel, an den gewünschten Konzentrationen in bestimmten Geweben und an der Verträglichkeit des Wirkstoffs im Magen-Darm-Kanal.

Grundsätzlich sind Infusionen eine sehr sichere und gut verträgliche Darreichungsform mit nur sehr geringen Risiken, wenn man die Technik beherrscht und die hygienischen Bedingungen streng beachtet. Das ist für mich eine Selbstverständlichkeit, Beides.