Mikrokosmos Darm – Die Welt unserer nützlichen Darmbakterien

Darm / Darmsabierung - Heilpraktikerin Karin Zeunert, 23552 Lübeck

Der Darm ist ein zentrales Organ für Gesundheit und Wohlbefinden. Seine Erforschung und die der in ihm lebenden Bakterien, auch Darmmikrobiom genannt, liefern immer wieder neue Erkenntnisse. Allein die Vielfalt, Ausmaße und Leistungsfähigkeit unseres Darmsystems sind schon beeindruckend:

  • Der Darm ist das längste Organ des Körpers, er misst ca. 6-8 Meter
  • Die Darmoberfläche entspricht der Größe eines Tennisplatzes, etwa 400 m²
  • Den Magen-Darm-Trakt passieren während eines Menschenlebens ca. 30 Tonnen Lebensmittel und ca. 50.000 Liter Flüssigkeit
  • Der Darm beheimatet ca. 100 Billionen Bakterien (Mikrobiom)
  • Der Darm hat rund 100 Millionen Nervenzellen
  • Das Immunsystem befindet sich zu 80% im Darm
  • Über 90% des „Glückshormons“ Serotonin werden im Darm gebildet
  • Über die Darm-Hirn-Achse besteht eine direkte Verbindung zu unserem Gehirn, das „Bauchgefühl“! hat also eine rationale Begründung.

Eine Schlüsselrolle in den komplexen Wirkungsmechanismen spielen die Darmbakterien. Eine große Vielfalt wirkt sich sehr positiv auf unsere Gesundheit aus, bis zu 1.500 unterschiedliche Arten sind in einem gesunden Organ beheimatet. Wie ein dichter Rasen bedecken sie die Schleimhäute unseres Dünn- und Dickdarms. Wir brauchen all diese Bakterien, sie sind für unser Wohlbefinden nötig, denn sie trainieren laufend unser Immunsystem und haben auch andere Funktionen. Da kann man sogar von einer Symbiose sprechen.

Das Darmmikrobiom erfüllt neben der Verteilung und Verwertung der aufgenommenen Nahrungsmittel wichtige weitere Funktionen: Verdauungsunterstützung schwer verdaulicher Ballaststoffe, Bekämpfung von Krankheitserregern, Vitaminsynthese lebensnotwendiger Vitamine, Förderung der Darmperistaltik, „Entgiftung“ im naturheilkundlichen Sinne von Fremdstoffen und Bekämpfung von Entzündungen und noch einiges mehr.

Stress und Hektik können unseren Darm krank machen. Darüber hinaus können viele mit der Nahrung aufgenommene Inhaltsstoffe Auslöser für eine Störung des Gleichgewichts sein:

Beispielsweise:

  • Konservierungsstoffe
  • Aromastoffe
  • Falsch gelagerte Lebensmittel, verdorbene Lebensmittel
  • Lebensmittelfarbstoffe
  • Arzneimittel (Antibiotika)
  • Unreifes Obst, Gemüse
  • Stark gereifte Lebensmittel (Käse, Rotwein u.a.)
  • Zu schnelle Nahrungsaufnahme, einseitige Ernährung (Fastfood), Elektrosmog, chronische Erkrankungen, mangelnde Aufnahme von Nährstoffen (Malabsorption), Verdauungsenzymmangel oder -defekt (Maldigestion) sind vor allem aus naturheilkundlicher Sicht weitere mögliche Beeinträchtigungen einer gesunden Funktionsweise.

 

Vielfältige Symptome können auf eine Störung hinweisen:

  • Blähungen/Blähbauch
  • Verstopfung/Durchfall
  • Neurodermitis, Akne, Schuppenflechte (Psoriasis)
  • chronische Entzündungen
  • Kopfschmerzen/Migräne
  • unklare Gelenkschmerzen
  • Reizdarm
  • Gewichtzunahme
  • Nahrungsmittelunverträglichkeiten
  • Allergien uvm.

Negative Veränderungen der Bakterienvielfalt stehen unter Verdacht, an der Entstehung von Erkrankungen beteiligt zu sein, beispielsweise:

  • Adipositas (Fettsucht)
  • Darmentzündungen (Morbus Chron, Colitis Ulcerosa)
  • Autismus (Varianten)(?)
  • Rheuma
  • Allergien uvm.

Damit beschäftigt sich derzeit sowohl die evidenzbasierte Medizin als auch die Naturheilkunde.

Für einen ausgewogenen Darm einschließlich Darmmikrobiom gibt es einige naturheilkundliche Therapien:

  • Colon-Hydro-Therapie
  • mikrobiologische Therapie
  • Schleimhauttherapie
  • Einsatz von Probiotika/Präbiotika
  • Ernährungsberatung
  • Einsatz von Vitalstoffen
  • Infusionskonzepte

Geeignete Behandlungsansätze werden durch eine gründliche Anamnese und manchmal durch eine Laboruntersuchung (evtl. Stuhluntersuchung) diagnostisch abgesichert. Eine Darmtherapie ist sehr individuell, oft zeitintensiv, in jedem Fall aber empfehlenswert, wenn das natürliche Gleichgewicht wieder hergestellt werden kann.

Wir nennen das als Naturheilkundler gerne auch eine Darmsanierung. Dazu ist grundsätzlich zu sagen:

Auch die evidenzbasierte Medizin, landläufig Schulmedizin genannt, kennt die Darmsanierung, wendet sie aber im Vergleich zur Naturheilkunde nur sehr selten an. Oft, wenn praktisch das Kind bereits mit dem Bade verschüttet wurde, beispielsweise nach einer hochdosierten Antibiotikatherapie, die die natürliche Darmflora zerstört hat. Manches von dem, was die Naturheilkunde der Darmsanierung zurechnet, ist noch nicht ausreichend wissenschaftlich erforscht, da bewegen wir uns auf dem Boden der Beobachtungen und logischen Hypothesen, aber unser gefestigtes Wissen nimmt zu.

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